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Hauptkategorie: Erbauliches
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Warum gibt es so viel Leid und Elend in dieser Welt? Dem Menschen fehlt häufig ein Unrechtsbewusstsein hinsichtlich dessen, was er ist. Er ist ein Sünder und somit tut er auch Unrecht. Ungerechtigkeit ist die Gesetzlosigkeit, die sich gegen Gottes Wahrheit stellt, um nach dem eigenen Willen zu leben. „Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht [Gesetzlosigkeit]. Und ihr wißt, daß er [Jesus] erschienen ist, damit er unsere Sünden wegnehme, und es ist keine Sünde in ihm. Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen noch erkannt“ (1. Johannes 3, 4-6). Wer in einem dauerhaften Zustand der Sünde lebt, der hat Jesus Christus nicht verstanden noch erkannt. Die Ungerechtigkeit hat kein Anteil an dem Reich Gottes und Christi. Heutzutage will man uns weismachen, dass man einen ungerechten, sündigen Lebenswandel haben und trotzdem als „Christ“ angesehen werden kann. Was verstehen wir eigentlich unter Gerechtigkeit? Betrachten wir die Geschichte der Menschheit, so sehen wir leider wenig davon.

Gerechtigkeit ist eine Eigenschaft, die der Mensch natürlicherweise nicht hat. Würde in dieser Welt Gerechtigkeit herrschen, so würde diese Welt anders sein, als wir sie heute kennen. Der Mensch ist jedoch durch seine menschliche Natur keinesfalls gerecht, deshalb finden wir auch keine Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Der Mensch wird immer versuchen, seine eigene Gerechtigkeit aufzurichten. Die Gerechtigkeit Gottes kann nur die einzige Richtschnur für Gerechtigkeit sein. Die eigene Gerechtigkeit des Menschen wird sich immer, gemessen an den Maßstäben Gottes, als Ungerechtigkeit erweisen. Und so schreibt Paulus den römischen Gemeinden: „Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und danach trachten, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. Denn Christus ist des Gesetzes Ende, zur Gerechtigkeit jedem, der da glaubt“ (Römer 10, 3-4). Das Evangelium Jesu Christi offenbart die Gerechtigkeit Gottes: Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: „Der Gerechte wird aus Glauben leben. Denn Gottes Zorn vom Himmel wird offenbar über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten“ (Römer 1, 17-18). Ungerechtigkeit ist ein Spiegelbild unserer menschlichen Gesellschaft. Weil der Mensch vor Gott ein Sünder ist, kann er nicht der Gerechtigkeit Gottes entsprechen.

Wir leben in einer Zeit, wo es kein Problem mehr darstellt, seine Sünden offen vor aller Welt zur Schau zu stellen und noch dazu einen kirchlichen Segen zu empfangen. Es ist dies ein babylonisches System, dass sich als „christlich“ darstellt, um alle möglichen heidnischen Bräuche zu zelebrieren. „Darum hat sie Gott auch dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen in Unreinigkeit, ihre eigenen Leiber an sich selbst zu schänden, sie, die Gottes Wahrheit verwandelt haben in Lüge und haben das Geschöpf geehrt und ihm gedient mehr als dem Schöpfer, der da gelobt ist in Ewigkeit Amen“ (Römer 1, 24-25). Es gibt keine Gerechtigkeit im natürlichen Menschen. Der Mensch auf sich selbst gestellt kann nur das hervorbringen, was in ihm ist. Es ist seine eigene menschliche sündhafte Natur, die ihn immer wieder runter zieht, das zu tun, was gesetzlos und ungerecht ist. Und so sagt Paulus: „…wie geschrieben steht: Da ist keiner, der gerecht sei, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig sei; da ist keiner, der nach Gott frage. Sie sind alle abgewichen und allesamt unnütz geworden. Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer. Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handeln sie trüglich, Otterngift ist unter ihren Lippen; ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit. Ihre Füße eilen Blut zu vergießen; auf ihren Wegen ist lauter Schaden und Elend, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen“ (Römer 3, 10-18).

Die Ungerechten kennen Gott nicht. Als ungerecht werden in der Schrift alle bezeichnet, die unbekehrt sind. Wir haben es ja eben gelesen, da ist kein einziger Gerechter vor Gott. Wem Gott den Sinn nicht dazu öffnet, der kann nicht erkennen und akzeptieren, dass er ein Sünder ist. Paulus sagt den Korinthern in aller Klarheit: „Wißt ihr nicht, daß die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasset euch nicht verführen! Weder Hurer noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch Knabenschänder noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes ererben“ (1. Korinther 6, 9). Kein Ungerechter wird das Reich Gottes ererben können, sondern wer gerecht ist, und das nicht aus sich selbst heraus, sondern durch die unbegreifliche Gnade, die wir in Jesus Christus durch den Geist Gottes empfangen haben. Wenn es aus Gnade ist, so ist es nicht aus den eigenen Werken oder durch ein Gesetz, dass wir vor Gott als gerecht erachtet werden. Gerechtigkeit kann nicht aus uns selbst hervorgebracht werden. Gottes Geist leitet uns in alle Wahrheit, und so erkennen wir auch die Tatsache, dass wir die Gerechtigkeit von Gott durch Jesus Christus empfangen müssen. Gerechtigkeit bedeutet Gott im Glauben zu dienen und sich seinem Willen zu unterstellen. Kein einziger Mensch kann vor Gott gerecht sein, es kann ihm nur die Gerechtigkeit Christi angerechnet werden. Denn der Gerechte, Jesus Christus, starb für die Ungerechten. „Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten…“ (1. Petrus 3, 18).

Das Gesetz kann niemand gerecht machen, sonst käme ja die Gerechtigkeit aus dem Gesetz und nicht aus der Gnade, in der uns Christi Gerechtigkeit angerechnet wird. Wir leben auch in einer Zeit, wo das Fundament des Glaubens ständig angegriffen wird. Hat man einen Glauben, der sich auf das Fundament der Schrift stützt, ist man ein Außenseiter. Paulus hatte damit keine Probleme, sich zum Wort Gottes zu bekennen und beschimpft zu werden. Er bekannte sich zu dem Gesetz und den Propheten, also zu der Gesamtheit der Schrift als das Wort Gottes. Und so bezeugt er vor dem Statthalter Felix in seiner Gerichtsverhandlung: „Das bekenne ich dir aber, daß ich nach dem Wege, den sie eine Sekte heißen, so dem Gott meiner Väter diene, daß ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten, und habe die Hoffnung zu Gott, auf welche auch sie [die Pharisäer] selbst warten, nämlich, daß es geben wird eine Auferstehung der Toten, der Gerechten wie der Ungerechten“ (Apostelgeschichte 24, 14-15).

Paulus würde von den Evangelikalen heute als Fundamentalist bezeichnet werden, da er voll und ganz an der gesamten Heiligen Schrift festhielt. Er würde in unserer Zeit auch zu einer Sekte zugehörig gerechnet werden, wie er es auch zu seiner Zeit von den Juden hören musste. Er bekannte sich jedoch zu der fundamentalen Wahrheit der Auferstehung der Toten, der Gerechten wie auch der Ungerechten. Siehe: „Auferstehung der Toten und das Gericht“. Wo hört man heute predigen über die Auferstehung der Gerechten bei der Rückkehr Christi? Schweigen, nichts als Schweigen! Die einfache Wahrheit der Schrift besagt: „Gibt es aber keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist also unsere Predigt vergeblich; so ist aber auch euer Glaube vergeblich. Wir würden aber auch erfunden als falsche Zeugen Gottes, weil wir wider Gott gezeugt hätten, daß er Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig; so seid ihr noch in euren Sünden. So sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren“ (1. Korinther 15, 13-18). Wenn die Nachfolger Christi die Auferstehung nicht predigen, die die Grundlage des Glaubens überhaupt darstellt, dann ist ihr Predigen vergeblich. Wie viele vergebliche Predigten haben wir möglicherweise schon gehört? Wir müssen die Grundlagen der Schrift ernst nehmen und sie mehr beachten als irgendwelche theologischen Spitzfindigkeiten. Paulus nahm die Schrift in ihrer Gesamtheit sehr ernst, und er glaubte Gottes offenbartem Wort, und dies sollten wir auch tun.

Paulus weist in einigen seiner Briefe auf die Rolle Abrahams hin. Abraham ist ein leuchtendes Beispiel des Glaubens, und sein Glaube wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. Abraham wird als der Vater der Gläubigen in der Schrift benannt. Gott hatte Abraham aus seinem Vaterland weggeführt, und er ging los, ohne zu wissen, wohin die Reise gehen würde. Abraham glaubte Gott, was er ihm im Laufe der Zeit verheißen hatte. Er hielt daran fest auch in den schlimmsten Prüfungen. Wir wollen uns über Abraham ein klares Bild machen hinsichtlich seines Glaubens und seiner Werke. Und auch über die spezielle Verheißung und die Bedeutung seines Nachkommen. Jakobus schreibt über die Werke, die im Glauben geschehen: „So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber“ (Jakobus 2 17)Wodurch wurde Abraham die Gerechtigkeit nun angerechnet? „Ist nicht Abraham, unser Vater, durch die Werke gerechtfertigt worden, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? Da siehst du, daß der Glaube zusammengewirkt hat mit seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden; und die Schrift ist erfüllt, die da spricht: Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden, und er wurde ein Freund Gottes genannt. So seht ihr nun, daß der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch Glauben allein“ Jakobus 2, 21-24). Abraham war im Glauben bereit, das zu tun, was Gott von ihm verlangte. Und Gott verlangte den Sohn, Isaak. Abraham war bereit, seinen Sohn Isaak auf dem Altar zu opfern, doch Gott gab ihm anstelle seines Sohnes ein stellvertretendes Opfer, einen Widder, der sich in einem Busch verfangen hatte. Abraham glaubte, was Gott ihm durch Isaak verheißen hatte. „…denn er [Abraham] zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre und wußte aufs allergewisseste, daß, was er verheißen hat, das kann er auch tun. Darum ist es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden. Das ist aber nicht geschrieben allein um seinetwillen, daß es ihm zugerechnet ist, sondern auch um unsertwillen, welchen es zugerechnet werden soll, wenn wir glauben an den [Gott-Vater], der Jesus, unsern Herrn, auferweckt hat von den Toten, welcher ist um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt“ (Römer 4, 20-25).

Es ist doch interessant festzustellen, dass Paulus an die Römer über Abraham schreibt, und auch in seinen anderen Briefen erwähnt er ihn. Welche Bedeutung würde es für die aus dem Heidentum Herausgerufenen überhaupt haben, wenn sie nicht teilhaben würden an den Verheißungen Gottes? Nicht nur aus Israel und den Juden hat Gott sich ein geistliches Volk auserwählt und herausgerufen, sondern auch aus den Heiden, die Gott als sein Eigentum ansieht, die teuer erkauft sind durch das Opfer seines Sohnes Jesus Christus. „…dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ferngehalten von der Bürgerschaft Israels und fremd den Bündnissen der Verheißung; ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst ferne wart, nahe geworden durch das Blut Christi“ (Epheser 2, 12-13)Gott hatte Abraham, der der Vater der Gläubigen genannt wird, die schwerste Prüfung seines Lebens gegeben, seinen geliebten Sohn zu opfern. Abraham vergaß in dieser Situation Gottes Verheißungen nicht, die er ihm über seinen Nachkommen gegeben hatte. Und so bekam er Isaak wieder, wie durch eine Auferstehung der Toten. „Durch den Glauben opferte Abraham den Isaak, als er versucht wurde, und gab den Einziggeborenen dahin, als er schon die Verheißungen empfangen hatte und zu ihm gesagt worden war: in Isaak wird dir Nachkommenschaft genannt werden; denn er dachte: Gott kann auch von den Toten erwecken; woher er ihn auch als Gleichnis wiederbekam“ (Hebräer 11, 17-18).

Gott zögerte nicht, seinen eingeborenen Sohn für unsere Sünden zu opfern. Jesu Christi stellvertretendes Opfer wurde uns ja schon in dem Wirken Abrahams gezeigt. Abraham war bereit, seinen Sohn zu opfern, und er bekam ihn wieder wie aus den Toten. Die Verheißungen, die Abraham zugesagt wurden, wurden auf seinen Samen [Nachkommen] übertragen. Dieser Nachkomme symbolisierte Jesus Christus. „Nun sind aber die Verheißungen Abraham zugesagt und seinem Nachkommen. Er spricht nicht: <<‚und den Nachkommen>> als von vielen, sondern als von einem: <<und deinem Nachkommen>> welcher ist Christus. Ich sage aber dies: Das Testament, das von Gott zuvor bestätigt ist auf Christus hin, wird nicht aufgehoben durch das Gesetz, welches Vierhundertdreißig Jahre danach gegeben ist, so daß die Verheißung zunichte würde“ (Galater 3, 16-17). Das Gesetz, das am Berge Sinai gegeben wurde, hat nicht die Verheißung an die Nachkommenschaft aufgehoben, die ihnen durch Gnade zugesagt wurde. Kein Mensch kann durch Erfüllung des Gesetzes gerechtfertigt werden, alleine Jesus Christus ist unsere Rechtfertigung vor Gott und nur seine Gerechtigkeit kann uns angerechnet werden. Paulus macht klar, dass wir im geistlichen Sinne zu der Nachkommenschaft durch Christus gerechnet werden. Denn wir sind Gottes Kinder und nach der Verheißung Erben. „Der Geist selbst gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind“ (Römer 8, 16).

Die Kinder der Verheißung, die in Jesus Christus sind, die werden als Nachkommenschaft gerechnet und sind nach der Verheißung legitime Erben, so sind auch die Heiden Miterben. Paulus erklärt seine Einsicht in das Geheimnis Christi: „welches in anderen Zeiten nicht kundgetan war den Menschenkindern, wie es jetzt offenbar ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist, nämlich, daß die Heiden Miterben sind und Miteinverleibte und Mitgenossen seiner Verheißung in Christus durch das Evangelium…“ (Epheser 3, 5-6). Paulus nennt die wahre Beschneidung die geistliche Beschneidung des Herzens, und diese Art wurde auch den Heiden in Jesus Christus übermittelt, und so sagt Paulus den Römern: „Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist,…sondern der ist ein Jude, der´s inwendig verborgen ist, und Beschneidung ist die des Herzens, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht. Eines solchen Lob ist nicht von Menschen, sondern von Gott“ (Römer 2, 28-29). Die Gerechtigkeit wird uns allein durch den Glauben angerechnet. Der Glaube ist das Werk Gottes in uns durch unseren Herrn Jesus Christus. Denn auch der Glaube ist ein Geschenk der Gnade Gottes, der uns durch seinen Geist geschenkt wird. „…Denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israel; auch nicht alle, die Abrahams Nachkommen sind, sind darum seine Kinder. Sondern in Isaak wird dir Nachkommenschaft genannt werden, das ist: nicht die Kinder des Fleisches, die sind Gottes Kinder, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommenschaft gerechnet“ (Römer 9, 6-8). Paulus sagt des Weiteren über die Verheißung: „Wir aber, Brüder, sind wie Isaak Kinder der Verheißung. Aber gleichwie zu jener Zeit der nach dem Fleisch geborene den verfolgte der nach dem Geist geboren war, so geht es auch jetzt“ (Galater 4, 28-29).

Nicht alle Einzelheiten über Israel und die geistliche Nachkommenschaft können hier annähernd zusammen behandelt werden. Wir wissen allzu gut, dass wir von uns aus nicht anders als die physischen Israeliten reagieren und unserer eigenen Gerechtigkeit folgen würden. Jedoch nur die sind Gottes geistliches Volk und Kinder, die seinem Willen im Glauben folgen. Und nur die sind Abrahams geistliche Nachkommenschaft, die seinem Beispiel folgt. Abrahams Nachkommenschaft sind alle, die im Geiste Christi leben. „Gleichwie Abraham Gott geglaubt hat, und es ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden. So erkennt ihr ja, daß, die des Glaubens sind, das sind Abrahams Kinder. Die Schrift aber hat es vorausgesehen, daß Gott die Heiden durch den Glauben rechtfertigen würde; darum hat sie dem Abraham zuvor verkündigt: In dir sollen alle Heiden gesegnet werden. So werden nun, die des Glaubens sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham. Denn die mit Werken des Gesetzes umgehen, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, daß er’s tue! Daß aber durchs Gesetz niemand gerechtfertigt wird vor Gott, ist offenbar; denn der Gerechte wird aus Glauben leben“ (Galater 3, 6-11).

Wir hatten gelesen, dass wir durch einen Samen, welcher ist Jesus Christus, zu den Kindern Gottes gerechnet werden. Durch Christus sind wir Erben und Nachkommenschaft Abrahams und somit das geistliche Israel der Verheißung, die uns in diesem einen Samen, Jesus Christus, zu Teil geworden ist. „… nicht die Kinder des Fleisches, die sind Gottes Kinder, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommenschaft gerechnet“ (Römer 9, 8). Es ist klar aus diesen Schriftstellen zu erkennen, dass auch die Heiden zu Gottes Volk gerechnet werden, weil sie zu Christus gehören. „Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Knecht noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. Seid ihr aber Christi, so seid ihr ja Abrahams Nachkommenschaft und nach der Verheißung Erben“ (Galater 3, 28-29)„Denn wenn das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht mehr durch Verheißung gegeben; Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt“ (Galater 3, 18). Unsere Gerechtigkeit kann uns nur durch Jesus Christus angerechnet werden. Denn er ist gerecht und seine Gerechtigkeit steht uns im Glauben im Geist Christi zur Verfügung. Ein durch Christus Gerechter soll aus Glauben leben. Im Hebräerbrief lesen wir: „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben“ (Hebräer 10, 38).

Die Erbschaft, die uns durch die Verheißung in Christus durch seine Gerechtigkeit angerechnet wird, kann nicht durch ein Gesetz erworben werden. Und so zeigt uns Paulus: „Christus hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch geworden ist für uns – denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holz hängt! –, damit der Segen Abrahams unter die Heiden käme in Christus Jesus und wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben“ (Gal 3, 13-14). Unsere Rechtfertigung und Gerechtigkeit ist Jesus Christus, er wurde für uns zum Fluch, damit wir die Verheißung des Geistes empfangen sollten. Er opferte sich selbst für uns, damit wir den Segen der Erbschaft, das ewige Leben mit dem gläubigen Abraham empfingen. „Und das Zeichen der Beschneidung empfing er [Abraham] als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er hatte, als er noch nicht beschnitten war, auf daß er der Vater aller sei, die da glauben und nicht beschnitten sind, so daß die Gerechtigkeit auch ihnen angerechnet werde…“ (Römer 4, 11).

Wir sind Erben durch die Gnadenwahl Gottes und werden zu den geistlichen Erben in Christus gerechnet, der sich für uns am Fluchholz hingegeben hat und sein Blut für unsere Sünden vergossen hat. Nur in ihm sind wir als Gerechte vor Gott angesehen. In Jesus Christus empfangen wir das wahre Leben im Geist. „Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes, hat er uns – nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland, auf daß wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, Erben seien nach der Hoffnung des ewigen Lebens“ (Titus 3, 4-7). Als Erben Gottes sind wir auch Kinder und als Kinder sind wir Erben, Erben und Anwärter auf das ewige Leben in Christus, unserem Herrn. „Denn wenn das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht mehr durch Verheißung gegeben; Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt“ (Galater 3, 18-19)„Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir anders mitleiden, auf daß wir auch mitverherrlicht werden“ (Römer 8, 17). Wenn wir denn in Jesus Christus sind, so sind wir eine neue Kreatur und des gläubigen Abrahams Nachkommenschaft.

Gott hat uns zu einem bestimmten Zweck aus dieser Welt herausgerufen und uns geheiligt. Wir sind das geistliche Volk, das Gott für sich ausersehen hat, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aufgrund seiner Gnadenwahl. „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkünden sollt die Tugenden dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht; die ihr einst nicht ein Volk wart, nun aber Gottes Volk seid, und einst nicht in Gnade wart, nun aber in Gnade seid“ (1. Petrus 2, 9-10). Wir sind vollkommen durch Jesu Christi Opfer gerechtfertigt und daher von Gott als gerecht angesehen. Wenn Gott uns in unserer Unzulänglichkeit anschaut, schaut er auf das, was sein Sohn für uns am Kreuz vollbracht hat, und rechnet uns Christi Gerechtigkeit an. Und somit ist Jesus Christus unsere alleinige Gerechtigkeit. Folgen wir ihm, der uns in seinem Licht der Wahrheit führt, und tun wir die guten Werke als Christi Nachfolger. „Denn wir sind sein [Gottes] Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, daß wir darin wandeln sollen“ (Epheser 2, 10).